Alle Wege führen nach Rom
„Alle Wege führen nach Rom“ sagt ein Sprichwort und so kamen sie, die Sportler und Sportlerinnen der Eurogames 2019, in froher Erwartung vielfältiger und spannender Wettbewerbe in ihrem Lieblingssport, abgehalten in mit Regenbogenfahnen geschmückten Sportstätten und vor voll besetzten Zuschauerrängen. Soweit Theorie und Wunschvorstellung, die Praxis sah dann doch leider ziemlich anders aus, insbesondere für unseren Sport, das Tanzen.
Schon im Vorfeld der diesjährigen Eurogames hatte es organisatorische Schwierigkeiten bei der Planung der Tanzwettbewerbe gegeben. Das sprach sich schnell in der Community herum und führte zu deutlich niedrigeren Anmeldezahlen als erwartet und schließlich dann auch dazu, dass nicht die ESSDA in Zusammenarbeit mit den Ausrichtern vor Ort, sondern der Deutsche Verband für Equalitytanzsport (DVET) letztlich federführend die Turniere in Rom organisierte. Nur den vielen engagierten freiwilligen Helfern und Helferinnen in den Monaten vor dem Event als auch dann vor Ort ist es zu verdanken, dass schließlich doch ein dem Anlass entsprechend würdiges 3-tägiges Tanzturnier stattfand (allen Helfenden sei nochmals herzlich gedankt, das war eine tolle Leistung!).
Und ja, sie waren dann tatsächlich doch angereist, die TänzerInnen aus Ungarn, Deutschland, Italien, Frankreich, Finnland, den Niederlanden, den USA, Russland, Polen, Österreich und England und sie taten wirklich alles, damit es vergnügliche, mitreißende und kurzweilige Wettbewerbe wurden.
Die in der Anzahl überschaubare Menschheit vor Ort bestand also in „Personalunion“ aus tanzenden Akteuren, unermüdlichen HelferInnen und applaudierenden Zuschauern (sowie 3 italienischen Sanitätern, die erst etwas gelangweilt, dann aber immer interessierter und schließlich auch Beifall spendend, zuschauten), was aber der guten Stimmung überhaupt gar keinen Abbruch tat! Eher im Gegenteil, man hatte den Eindruck, dass sich Alle gut amüsierten und trotz lauerndem Hitzetod (über 32 Grad Celsius, klimatisierte Räumlichkeiten waren zwar versprochen worden, waren aber nicht vorhanden) und leidlich gutem Catering mit nachmittäglichem Kaffeemangel (in Italien!!) einfach nicht Willens waren, sich den Spaß verderben zu lassen. Auch ein ca. 20 minütiger Fußweg zum Veranstaltungsort wurde eher als Aufwärmphase, denn als Schikane betrachtet (ja wirklich: kein Bus, keine U-Bahn, sondern nur Taxis, Mietautos und eben die eigenen Füße blieben als Transportmittel zum Palacavicchi Tanzpalast im römischen Außenbezirk!).
Trotz der oben genannten äußeren widrigen Umstände wurden die Wettbewerbe jedoch zuverlässig durchgeführt und unterhaltsam begleitet, auch hier sei dem DVET ausdrücklich gedankt, dass man auf „bewährtes Personal“ sowohl für Moderation und Musik, der Turnierleitung als auch beim Wertungsgericht gesetzt hatte, um der Veranstaltung einen professionellen Rahmen zu geben.
Und wie waren denn nun die Ergebnisse? Diese findet man hier.
Aus Sicht unserer „tsc richtigrum“ Paare (Erik und Andreas repräsentieren die Chicagoer Außenstelle für richtigrum…:-)) waren es wahrlich erfolgreiche Spiele:
- Alice und Norma (Goldmedaille D-Klasse Hauptgruppe Standard)
- Bettina und Anja (Goldmedaille Tango Argentino & Silbermedaille C-Klasse Senioren Standard)
- Erik und Andreas (Goldmedaille C-Klasse Hauptgruppe Standard; Silbermedaille B-Klasse Senioren Standard)
- Simone und Thomas (Goldmedaille Senioren Kombination; Goldmedaille B-Klasse Senioren Standard)
- Katrin und Katrin (Silbermedaille B-Klasse Seniorinnen Standard)
- Claudia und Kerstin (Bronzemedaille C-Klasse Hauptgruppe Standard)
Und natürlich gab es noch weitere Finalteilnahmen, die hier nicht alle aufgezählt werden können.
Und was ist nun das Fazit? Gelungene Tanzwettbewerbe in der „ewigen Stadt“ mit gut gelaunten und engagierten Akteuren, Helfern und Turnierveranstaltern. Die tolle Gemeinschaft an den Turniertagen und der unbedingte Wille, gemeinsam das Gelingen des Events erreichen zu wollen, werden wohl bei vielen von uns in starker Erinnerung bleiben. Arrivederci Roma!
Ciao Düsseldorf 2020!